Es ist kaum vorstellbar, sein Leben ausschließlich im Bett verbringen zu müssen. Tritt diese Situation ein, verändert sich das Leben umfassend. Bettlägerigkeit hat nicht nur bedeutsame Auswirkungen auf das persönliche Dasein Pflegebedürftiger, sondern auch auf ihre Angehörigen, FreundInnen, Pflegenden, Betreuenden, MitbewohnerInnen, ÄrztInnEn und TherapeutInnen.

Es stellt sich die Frage, wie wir verstehen und nachempfinden können, was ein Leben im Bett für pflegebedürftige Menschen und ihr soziales Umfeld bedeutet. Und es gilt zu ergründen, welche Möglichkeiten dem Personenumkreis Angehörende zur Verfügung stehen, diesen Pflegebedürftigen Lebensqualität und Lebendigkeit zu geben, sie in ihrer Situation zu unterstützen, ihre Fähigkeiten zu erhalten, vielleicht sogar zu fördern.

Weitergehende Fragen wären, ob gegebenenfalls auch ein anderer Weg zu beschreiten und loszulassen ist, wenn der Lebenswille erloschen und die Zeit des Abschieds gekommen ist. Kann Bettlägerigkeit vielleicht sogar verhindert werden? Oder auch der Wunsch nach einem „Königsweg“ in der Betreuung und Förderung bettlägeriger Menschen – gibt es den? Schauen wir genauer hin, müssen wir meist mehrere Wege gleichzeitig beschreiten.

Dieses Seminar ist für Menschen aller Professionen im Gesundheitswesen gedacht. Ich möchte alle „Mitwirkenden“ einladen, um gemeinsam den Betroffenen ein Leben bis zuletzt zu ermöglichen, Bettlägerigkeit mit dem Gefühl „zuhause zu sein“ zu verbinden, Teilhabe am sozialen Leben entfalten zu können, Aktivierungsangebote einzubeziehen, Konzepte und Begegnungsmodelle wie Basale Stimulation, Kinästhetik, Affolter-Therapie, integrative aktivierende Alltagsgestaltung, personenzentrierte Betreuung nach T. Kitwood und Validation nach N. Feil und N. Richard in die Betreuung zu integrieren.

Das Seminar bietet die Möglichkeit zu erkennen und nachzuvollziehen, dass körperliche und geistige Mobilisation lebenserhaltend und Lebensqualität spendend ist, dass frühzeitige Bettlägerigkeit vermieden werden kann und auch werden sollte – aber nicht um jeden Preis. Der Fokus liegt auf dem Menschen, der die verbleibende Lebenszeit im Bett verbringen möchte oder auch muss, weil seine Kräfte ein anderes Leben nicht mehr zulassen, da die Orientierung zu sich selbst und zur Umwelt kaum noch vorhanden ist. Oberstes Ziel sollte hierbei das Schaffen und der Erhalt der Lebensqualität sein sowie das Nachgehen und Nachspüren der Bedürfnisse jeder/jedes Einzelnen.

Der Beitrag beträgt für Pflegende 95 Euro, für ÄrztInnEn 120 Euro. Getränke und Verpflegung sind im Preis enthalten.